Klassische Vorurteile gegenüber Therapie und Beratung

1. Sie bohren nach Problemen und es wird nur geweint!

Ja, ich frage nach, was das Problem ist. Und ja, hier wird auch geweint. Gleichzeitig versuche ich mit Ihnen schnellstmöglich eine Lösungsperspektive zu erarbeiten, denn deswegen sind Sie ja hier! Darüber hinaus lege ich viel Wert auf Leichtigkeit und Humor, denn dies muss einer ernsthaften Auseinandersetzung mit Ihrem Anliegen nicht entgegen stehen, macht es aber in der Regel einfacher.

2. Sie wollen nur über meine Kindheit sprechen!

In meiner Rolle als Therapeutin frage ich nach Ihrer Kindheit und Ihrer Jugend. Dies hat den Hintergrund, dass wir hier wichtige Erfahrungen machen, die uns prägen. Die Vergangenheit können wir weder ändern noch ungeschehen machen. Die einzige Chance ist, nach Möglichkeiten zu suchen, wie Sie jetzt einen guten Umgang mit den Erlebnissen und Erfahrungen von früher finden. Das macht freier und unabhängiger.

3. Nach einer Paartherapie trennt man sich

Es ist noch viel schlimmer: Manchmal trennt man sich sogar während einer Paartherapie!
Meine Erfahrung ist, dass eine Paartherapie nur das beschleunigen kann, was da ist. Wenn Sie während der Zusammenarbeit feststellen, dass eine gemeinsame Zukunft nicht mehr Ihr Lebensentwurf ist, dann ist dies zwar traurig und schwer, aber gleichzeitig entsteht Klarheit. Im Übrigen „rate“ ich nie zu einer Trennung oder einem Zusammenbleiben. Mein Job ist es, dass Sie diese Entscheidung mit Ruhe und Sorgfalt für Sich treffen und gut umsetzen können.
Ich weiß, dass diese klaren Worte oft Ängste oder Unsicherheit auslösen, aber mal ganz ehrlich: Die meisten Paare erwägen eine Paartherapie, wenn es „wirklich ernst ist“. Deswegen suchen Sie auf diesen Seiten, oder?
Und um Ihnen den Schrecken doch wieder ein bisschen zu nehmen: In einer Paartherapie beschäftigt man sich meistens viel mehr damit, wie die Partnerschaft entspannter und glücklicher für beide sein kann.

4. Ich bin der/die Einzige, die eine Therapie macht und es ist mir peinlich!

In meine Praxis kommen Einzelpersonen, Paare und Familien. Alle im Alter zwischen 5 und 71 Jahren. Ausnahmslos alle könnten Ihre Nachbarn, Freunde und Kollegen sein, denn es handelt sich tatsächlich um ganz normale Menschen.
In Deutschland befinden sich jährlich mehrere tausend Menschen in Therapie und Beratung. Es gibt diese Angebote, weil Krisen und Belastungen zum Leben gehören und niemand von Ihnen verlangt, alles alleine zu schaffen. Menschen in Therapie und Beratung fangen an, sich mit dem was sie stört und belastet auseinanderzusetzen und die Dinge anzugehen.

5. Therapeuten, Berater & Coaches haben doch selber den größten Knall!

Erstaunlicher Weise sind Therapeuten, Berater und Coaches auch nur Menschen. Ich weiß, manche verhalten sich eher wie Halbgötter oder Gurus, trotzdem gehören wir alle in´s gleiche Boot. Auch wenn wir vielleicht mehr Wissen haben und in manchen Bereichen mehr Übung, wie man so ein gelingendes Leben lebt, sind wir weder perfekt noch bleiben wir vom Leben unberührt.

Achten Sie bei der Auswahl des Menschen, der Sie begleiten und unterstützen soll, auf zwei Dinge:

a) Fundierte, zertifizierte Ausbildungen, welche die Persönlichkeit des Therapeuten schulen und fördern.

b) Fragen Sie, ob regelmäßig an Supervision etc. teilgenommen wird. Dies ist in meinen Augen eine der wichtigsten Maßnahmen zur Qualitätssicherung.